Am Tag der Beerdigung
Der 17te Geburtstag
Weihnachten 2004
Frühling 2005
Jahrestag
Endgültigkeit:
Am Ende des Regenbogens....
Im Frühjahr 2005 begannen wir uns Gedanken
über die Gestaltung der letzten Ruhestätte für unsere liebe Yvonne zu machen.
Wir besuchten einige Ausstellungen und Friedhöfe in der näheren und weiteren
Umgebung.
Wir wussten eigentlich nicht genau was wir suchten….
Auf einem größeren Friedhof stach mir schon von weitem ein bunter Regenbogen,
gefertigt aus wasserfestem Sperrholz ins Auge.
Dieser Regenbogen ging mir nicht mehr aus dem Sinn.
Am Morgen der Beerdigung war dieser Regenbogen…
Bei einer Tasse Cafe sprach ich mit Marion darüber und fing an zu malen.
Es gab diesen Regenbogen…
es war später Nachmittag, die Sonne ging unter, als sich der Unfall ereignete…
und unsere Herzen zu Stein werden ließ, gefangen darin Yvonne.
In jenem Cafe entstand auf einem kleinen Zettel binnen kürzester Zeit ein
Entwurf nach dem wir so lange gesucht hatten.
Von diesem Augenblick an wurde mir klar, dass nur wir für die Aussagefähigkeit
des Grabsteines zuständig sein konnten. Er konnte, sollte und durfte uns niemand
beeinflussen!
Nur einmal in meinem Leben habe ich mich so intensiv und kreativ mit einer Sache
befasst!!!
Es sollte ein Dankeschön für fast siebzehn wunderschöne Jahre werden. Ich wollte
ein letztes Mal richtig Zeit für meine Tochter haben.
Ein Herz der Liebe für Yvonne.
Ein Regenbogen; die Brücke zwischen Himmel und Erde, Hoffnung auf ein
Wiedersehen
Eine untergehende Sonne, Symbol für ein zu kurzes Leben.
Yvonne liebte Glas und so sollte auch ihr Grabstein aus Glas gefertigt werden,
womit wir etwas Persönliches aus ihrem Leben einbringen wollten. Leider konnte
uns ein benannter Glaskünstler, der mehrfach solche Aufträge ausführte und auch
für größere Firmen tätig war, keine Gewährleistung geben.
Wir begaben uns dann doch zu einem Steinmetz und Bildhauerbetrieb der versuchte
unseren Wunsch auf Glas zu erfüllen. Er fand einen Betrieb in Süd- Deutschland,
wobei wir aber keinen Einfluss auf Farbgestaltung und Materialdicke hätten.
So wie der Glasgrabstein gefertigt sei, müsse er akzeptiert werden
Wir ließen den Gedanken fallen. Es war uns zu gewagt!
Der Steinmetz besuchte uns zu Hause, um sich ein besseres Bild über unsere
Tochter, deren Umgebung und auch Persönlichkeit bilden zu können.
Sein Blick fiel in Yvonnes Zimmer auf ihr Snowboard, das an der Wand lehnte.
Snowboardfahren war ihre Leidenschaft im Winter….
Von Yvonnes eigenem, originalem, unverwechselbaren Snowboard wurde ein
Bronzeabguss gefertigt. Mit ihren sehr seltenen Bindungen,
Schneeabstreifern,…Kratzern und Macken.!
So ist nun mit ihr größtes Hobby ständig bei ihr.
Dies alles zog sich über 15 Monate von ersten Besichtigungen bis zur
Fertigstellung hin.
Allein die Genehmigung seitens der Stadt für einen Glasgrabstein dauerte 8
Wochen.
Zwei mir sehr vertraute Architekten, beauftragt mit den Plottern des Entwurfes,
versetzten uns wochenlang oder lehnten wegen Zeitmangels ab!
Jener Glaskünstler brauchte 3 Monate für ein Probemuster, bis er erst durch
Nachfrage keine Gewährleistung gab.
Die Bestätigung des Süd- Deutschen Glasbetriebes nach Machbarkeit verschlang 2
Monate.
Neuer Entwurf des Steinmetzen 8 Wochen
Wiederbeschaffung meines Entwurfes und das Orginalmuster bei der Glaserei 8
Wochen
Fertigung des Snowboards 8 Wochen
Fertigung der Grabanlage nach meinem Entwurf wegen Komplikationen! 2 Monate.
Ich schreibe hier bewusst nicht wie nervig und pietätlos manche Dinge gelaufen
sind…
Zum Ausdruck bringen wollte ich, dass man sich frühzeitig Gedanken machen muss,
auch wenn es unsagbar schwer fällt. Dass man sich aber von niemand treiben
lassen sollte.
Wir die Eltern und Geschwister müssen 30 Jahre vor diesem Stein ausharren…..!!!!
7.September 2006
Weihnachten 2006