Die Sonne ging unter,
bevor es Abend wurde...
Das Unfassbare
7.September 2004 / 17:30 Uhr
Yvonne fährt auf der Kreisstrasse auf eine recht große, übersichtliche, nach allen Seiten einsichtige Kreuzung zu.
Von rechts, weit entfernt, sieht sie ein weißes Auto. Der Fahrer dieses Fahrzeuges informiert kurze Zeit später den Rettungsdienst. Kann aber zum Unfallhergang keine Angaben machen. Lediglich, dass Yvonne nach dem Unfall reden wollte es aber nicht ging. Was wollte sie noch mitteilen? Was?
Wie so oft biegt sie in die bevorrechtigte Bundesstrasse ein und übersieht offenbar den Pickup. Sie fährt dem Unglücksfahrer direkt vor das Auto. So dachte ich zumindest wochenlang.
Dieses Auto fuhr nicht schnell, nach eigenen Angaben 50-70km/h. Ungewöhnlich für diese freie, ca. 1km lange, einsehbare Strecke.
Wieso übersah Yvonne dieses große Auto, das sich so langsam näherte? Es kam zum Unfall!
Yvonne wurde 20 Meter durch die Luft geschleudert.
Aus unerklärlichen Gründen wurde beim Pickupfahrer vor Ort kein Alkoholtest durchgeführt. Erst ca. 3 Stunden nach Yvonnes Ableben wurde dies nachgeholt.
Da eine Alkoholrückrechnung äußerst schwierig und kompliziert ist, werden gutachterliche Fakten zu Gunsten des Beklagten ausgelegt.
Der Unglücksfahrer gab an, 1 Flasche Bier vor dem Unfall zu sich genommen zu haben und 2 Flaschen Bier als Nachtrunk (die Bezeichnung für Alkoholkonsum nach Unfall). Das Gutachten sagt aus, dass der Fahrer zum Unfallzeitpunkt mindestens 0,68 Promille bzw. 1,2 Promille 3 Stunden später hatte.
Mindestens wie gesagt!
Wie bekommt man von 1 Flasche Bier 0,68 Promille bzw. von Dreien 1,2 Promille?
Wochenlang wartete ich auf diese Gutachten.
Wochenlang glaubte ich an Yvonnes alleinige Schuld.
Wie oft stand ich am Friedhof und sagte zu ihr: „ Liebe Yvonne, Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort und musstest für einen einzigen Fehler mit Deinem jungen Leben bezahlen.“
Ursprünglich wollte ich mich mit dem Fahrer treffen – aber als der Staatsanwalt mir mitteilte, ich solle mir Rechtsbeistand nehmen „es passe nichts“, geriet mein ganzes Unfallhergangdenken ins wanken ?!!!!!!!!!! ?!!!!!!
Meine jetzigen Gedanken zum Unfallhergang werde ich später (nach der Gerichtsverhandlung) beschreiben.
Nur „er“ kennt die genauen Umstände und könnte mir meine quälenden Fragen beantworten.
Aufgrund des "laufenden" Verfahrens darf ich keine weiteren Angaben / Mutmaßungen äußern.
Ich hasse ihn nicht – er ist mir gleichgültig!
Ich hoffe, es war eine Verkettung von mehreren ungünstigen Umständen.
Eins steht für mich zweifelsfrei fest: Yvonne trifft nicht die alleinige Schuld.
Der Fahrer ist erst 26 Jahre alt. Vielleicht heiratet er und wird auch einmal Vater…………..!!!!!!!